Fliegerei
Es begab sich vor ein drei oder vier Jahren, da bekam ich vom besten aller Ehemänner (nämlich meinem!) einen Gutschein für eine Schnupperflugstunde geschenkt. Da ich mich nie zuvor mit dem Gedanken beschäftigt hatte, mich tatsächlich in so eine Kiste zu setzen, und gar selber das Ruder Steuerhorn in die Hand zu nehmen, habe ich mich zwar angemessen gefreut, aber irgendwie nie den Dreh bekommen, den Gutschein auch einzulösen. Nach einem 3/4 Jahr wurde der Mann allerdings unruhig, nicht, dass der gute Gutschein noch verfällt.
Also haben wir einen Termin ausgemacht, sind zur MDSH (Motorfluggruppe Dinslaken Schwarze Heide) gefahren, und dann ging es los. Erst die (gar nicht dröge) Theorie am Boden, wie das mit der Bewegung um die drei Achsen ist, warum die Kiste nicht einfach vom Himmel fällt, also zumindest nicht, wenn man nichts wirklich gravierend und absichtlich falsch macht, wie die Vorflugkontrolle bei der Cessna aussieht, all sowas halt.
Und dann ging es los. Nach der vermutlich üblichen Lenkverwirrung, man steuert das Geflügel am Boden nämlich mit den Pedalen, NICHT mit dem Steuerhorn, bin ich bis zum Startpunkt gerollert und dann gab Hebel nach vorne, Vollgas. Und dann am Horn ziehen, tadaaaaa! Mein erster Start!
Und da der nette Mensch vom Verein eine Go-Pro installiert hatte, kann ich mir noch heute mein ungläubiges Gesicht angucken als mir bewusst wurde, dass ich tatsächlich abgehoben bin. *g*
Wir sind dann ca. eine Stunde durch die Gegend geflogen. Ruhrgebiet, ein bisschen Richtung Münsterland, da oben liegt ja alles ein wenig näher beieinander, als unten auf der Erde, ne!? Kurven konnte ich direkt super! Der Lehrer gab mir das Gefühl, als wäre ich die weltbeste Kurvenfliegerin unter der Sonne, und vor mir konnten das vielleicht Amelia Earhart und Otto Lilienthal noch besser, aber bereits die Gebrüder Wright wären neben mir vor Neid erblasst. Hah! (Also DAS kann er, der Hans. Motivieren und so… Respekt!)
Nach der Landung, die dann aber gefühlt viel zu früh erfolgte, bekam ich noch eine Einschätzung, ob die Fliegerei denn wohl was für mich wäre. Und die Antwort fiel durchaus positiv aus, er traute mir das tatsächlich zu. (Wobei ich mich mittlerweile frage, wie dusselig man sich wohl anstellen muss, damit Hans sagt, man solle schnell aus dem Flieger aussteigen, umgehend das Gelände verlassen, und am Besten nur noch Dreirad fahren…)
Ja, und dann bekam ich für die nächsten 14 Tage das Grinsen nicht mehr so wirklich aus dem Gesicht. Ich war sowas von angefixt… 🙂
Und dann verlief sich die ganze Geschichte ein wenig, Dag war da allerdings im Hintergrund immer aktiv. Blogs und Berichte lesen, Videos gucken, Bücher bestellen und lesen. All sowas. Und dann kam mein Geburtstag vor zwei Jahren.
Ein weiterer Gutschein. Eine Präsentation auf dem TV.
„Am Sonntag gehts nach Langeoog. Und Du bist die Pilotin!“
(to be continued…)